5.8. Di 20:00 @mon ami [>> über mon ami]
Figelin & Kol Ishe

Trio Figelin – Tsofn daytshe un Yidishe lider un tants melodyes

3 Frauen, 2 Kulturen, 1 Liebe

Unter diesem Motto haben sich drei der mitreißendsten Geigerinnen der internationalen Folkszene zusammen getan. Die norddeutsche und die jiddische Volksmusik, jede für sich schon ein Sammelbecken ausgelassener Tänze und ergreifender Balladen, ergeben zusammen eine explosive Mischung.

Gespielt von solch exzellenten Vertreterinnen ihres Fachs, spricht das Ergebnis für sich. Wilde Fiddeln, erdige Grooves, 3 Geigen, 3 Stimmen und der kraftvolle Klang Jahrhunderte alter Tanzmusik.

Deborah Strauss aus New York ist seit über 20 Jahren ein Weltstar an der Klezmergeige. Die mehrfache Preisträgerin ist als Künstlerin und als Lehrerin auf den großen Festivals des Globus beliebt.

Wie kein zweiter steht der Name der Berlinerin Vivien Zeller für die Seele der norddeutschen Tanzmusik. Für ihr leidenschaftliches Engagement wurde sie mit Kwart mit dem Deutsche RUTH - Weltmusikpreis geehrt.

Die Australierin Vanessa Vromans hat sich in kürzester Zeit in die Herzen der Klezmerfans und die großen Bands der Szene gefidelt. Die Expertin der Klezmerfidl liebt dabei auch unkonventionelle Experimente.

Kol Ishe – Frauenstimmen sprengen Grenzen

Die Stimme der Frau – wegen ihrer verführerischen Kraft im alten Judentum mit einem Bann geehrt – entfaltet heute ungehindert ihr Potential. Und so ist es kein Wunder, dass drei prominente Vertreterinnen der internationalen Klezmermusik sich unter dem Namen des einstigen Verbots diese Grenze mit Wonne überschreiten.

Doch auch musikalisch werden mit Leichtigkeit und Khuzpe konventionelle Grenzen gesprengt. Vergangene Stimmen jüdischer Komponistinnen und Dichterinnen treffen auf Eigenkompositionen und neue Vertonungen und beschreiben spielerisch und erotisch, melancholisch und frech den immerwährenden Kreislauf des Lebens.

Dass nationale Grenzen keine Rolle spielen wundert da nicht mehr – in den drei Künstlerinnen mischen sich australische, deutsche, israelische, niederländische und ukrainische Einflüsse, kommt klassische Klangkraft ebenso zum Strahlen wie kraftvoller Folk, mischen sich vielseitige Lieder mit Balladen und pulsierenden Tanzstücken, um plötzlich einem berührenden a-cappella zu weichen.

Kol Ishe – drei Frauen, drei Stimmen, fünf Nationen und eine Kreativität, die alle Grenzen sprengt.

Svetlana Kundish Gesang & Gitarre
Vanessa Vromans Geige & Gesang
Sanne Möricke Akkordeon & Gesang

 

6.8. Mi 20:00 @mon ami
modern klezmer quartet

Das Schostakowitsch-Projekt

Grenzgänger auf neuen Wegen: Klezmer ist die Tanz- und Festmusik der Juden Osteuropas. Das „modern klezmer quartet” verbindet diese Musik mit klassischen und zeitgenössischen Strömungen westeuropäischer Musik, wagt sich weit über traditionelle Grenzen hinaus, ohne die Wurzeln der Tradition zu kappen. Für das Schostakowitsch-Projekt „Lieder aus jüdischer Volkspoesie” (op. 79) bearbeitete das Quartett den Liederzyklus und recherchierte in Archiven die jiddischen Originale. 
Es musizieren Andrea Pancur (Gesang), Johannes Paul Gräßer (Geige), Franka Lampe (Akkordeon) und Alex Haas (Bass).

Mehr zum Ensemble im Internet unter: www.modern-klezmer-quartet.de

 

7.8. Do 20:00 @mon ami
Kahn-Lurje Duo & Fayvish


Daniel Kahn & Sasha Lurje

STRANGELOVESONGS – fremde Liebe, fremde Lieder, fremde Sprachen

Die Spezialisten für Sehnsucht Daniel Kahn (The Painted Bird) und Sasha Lurje (Forshpil) laden Euch zu einem Programm der schönen, bösen Lieder ein. Liebeskummer, Wollust, Mord, Natur und Weltschmerz zum totlachen in Deutsch, Englisch, Jiddisch, Ukrainisch und Russisch.
Die Meister_innen der Übersetzungskunst shiften die Songtexte hin und her und bereiten uns mit Klassikern von Tom Waits und Brecht auf Jiddisch hin zu russischen Balladen auf Englisch einen Gänsehautabend mit Akkordeon, Gitarre, Mundharmonika, Ukulele, Autoharp und natürlich herzzerreißendem Gesang.

Fayvish

Wohin mit der brennenden Liebe für Singer-Songwriter, Pop und jiddische Lyrik?
Wer schon immer an dieser Frage verzweifelt ist, findet hier Antwort: Yiddpop. So nennt Kreativkopf Fabian Schnedler die Verschmelzung seiner drei Lieblingsgenres und gründet 2007 kurzerhand Fayvish: Fabian Schnedler (Gesang & Gitarre), Steffen Illner (Kontrabass) und Lucia Martínez (Schlagwerk) montieren und zitieren jiddische Poesie und jiddische Musik und stellen sie in neue Zusammenhänge. Die Songs erzählen vom Leben, von Abschieden oder den kleinen und großen Revolutionen, die es immer wieder zu führen gilt. Fabian Schnedler singt diese Gedichte von jiddischen Avantgardisten wie Moishe Kulbak, An-Ski oder Peretz Markish und Texte aus eigener Feder mit bestechender Freude am deutschen und jiddischen Wort.

„Fayvish ist gekonnt innovativ, überraschend poetisch und bereichert die jiddische Musik um eine Facette, von der man bestenfalls ahnen konnte, das es sie geben müsste.” (Deutschlandfunk)

„Es ist sehr, sehr lange her dass ich eine derart individuelle, natürliche, fließende und tief verbundene Interpretation von jiddischer Sprache und jiddischem Lied gehört habe.” (Alan Bern)

www.fayvish.de

 

8.8. Fr 20:00 @mon ami
Kràsa Quartett

Dieses Konzert teilt sich in zwei Teile mit unterschiedlichen und doch verwandten Themen.

Der erste Teil besteht aus drei Kompositionen für Streicher von Hans Krása, Erwin Schulhoff und Viktor Ullmann. Krása komponierte sein Streichtrio, sein letztes Werk, im Konzentrationslager Theresienstadt. Dort schrieb auch Ullmann sein Streichquartett Nr. 3, bevor er von den Nazis nach Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet wurde. Schulhoffs Streichquartett Nr. 1 wurde 1924 verfasst, 17 Jahre vor seiner Deportation ins Konzentrationslager Wülzburg, wo er am 18. August 1942 starb. In den 1930er Jahren begegnete Schulhoff zunehmenden persönlichen und beruflichen Schwierigkeiten. Wegen seiner jüdischen Herkunft und seinen radikalen politischen Ansichten wurden seine Werke als "entartet" eingestuft und vom Naziregime verboten.

Diese drei unterschiedlichen europäischen Künstler gerieten in Konflikt mit ihren Regimes und wurden als Dissidenten eingestuft. Ihre Werke zeigen keine direkte Verbindung mit traditioneller jüdischer Musik wie Klezmer oder chassidischer Musik; was ihre Autoren mehr als alles andere verbindet, ist ihre Identität als jüdische Künstler in Zentraleuropa, deren Schicksal die Schoah wurde.

Im zweiten Teil des Konzertes werden Streichquartette anderer Komponisten zu hören sein. Alfred Schnittke war jüdischer Herkunft, konvertierte aber zum Christentum. Dmitri Schostakowitsch war kein Jude. Ihnen gemeinsam ist ihre russische Herkunft und ihr Kampf mit der Sowjetbürokratie, was sie in gewisser Weise mit der ersten Gruppe von Komponisten verbindet.

Ihre Werke weisen musikalische Bezüge auf: Schnittke verwendet Zitate klassischer Musik in seinem dritten Streichquartett, Schostakowitsch zitiert jüdische Volksthemen in seinem achten. Er verwendet auch ein aus seinen Initialen geschaffenes Thema: D-S-C-H, das sich als eines der klassischen Zitate in Schnittkes Opus wiederfindet.

Ludovic Lantner: Geige
Sébastien Plays: Geige
Manielle Renaud: viola
Mathieu Chastagnol: Cello

Programm
Hans Krása (1899-1944) - Passacaglia und Fuge für Streichtrio
Erwin Schulhoff (1894-1942) - Streichquartett Nr. 1
Viktor Ullmann (1898-1944) -  Streichquartett Nr. 3
-- Pause --
Alfred Schnittke (1934-98) - Streichquartett Nr. 3
Dmitri Schostakowitsch (1906-75) - Streichquartett Nr. 8

 

9.8. Sa 20:00 @mon ami
Arkady Gendler Projekt


Die jiddischen Lieder Arkady Gendlers

Arkady Gendler (Saporoschje, Ukraine) ist einer der größten lebenden Kulturschätze jiddischen Liedes, jiddischer Sprache und Tradition.

Er wurde 1921 in Soroka (Bessarabien) geboren, als zehntes Kind einer Familie, die zuhause nur Jiddisch sprach, und auf Jiddisch sang. Gendler ist ein hochgeschätzter Interpret mit einem unschätzbar reichen Repertoire. Später im Leben begann er selbst zu schreiben –  Lieder von ausgesuchter musikalischer und poetischer Schönheit.

Nach dem Zusammenbruch des Sowjetsystems spielte er eine zentrale Rolle bei der Wiedergeburt jüdischer und jiddischer Kultur, in Saporoschje und weit darüber hinaus. Er wurde ein wichtiger Lehrer und Mentor und reiste zu den Festivals der jiddischen Welt. 2006 und 2009 unterrichte und konzertierte Arkady beim Yiddish Summer Weimar.

2011 initiierte Christian Dawid ein Projekt, um Gendlers eigene Lieder zu dokumentieren, zu arrangieren und schließlich mit ihm selbst aufzunehmen. Viele seiner Lieder waren bis dahin nicht aufgenommen, einige selbst nie aufgeführt worden. Das diesjährige Konzert in Weimar wird von einigen der besten jiddischen Sänger der Gegenwart gestaltet, sämtliche mit einer persönlichen Verbindung zu Arkady. Aufgeführt werden Dawids Original-Arrangements, als Tribut an einen großartigen Sänger, Lehrer und Menschen.

Mit Svetlana Kundish, Sasha Lurje, Andrea Pancur, Daniel Kahn, Fabian Schnedler, Yuri Vedenyapin, Alexey Rozov, Mark Kovnatskiy, Nicolaas Cottenie, Yulia Kabakova, Christian Dawid, Ilya Shneyveys und Alan Bern

arkadygendler.konsonans.com

 

Das Jugend- und Kulturzentrum mon ami ist das kommunale soziokulturelle Zentrum Weimars. Neben einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm bietet das mon ami Platz für viele verschiedene Gruppen und Initiativen wie Chöre, Theater-, Sportgruppen, Zirkusartisten, Spielefans, Bürgerbündnisse uvm.