Events

„A shtim fun harts” 08./15./22./29.07. & 05./12.08. @Musikschule, 20:00

Unter der Leitung von Sasha Lurje mit Hilfe von der Yiddish Summer Dozenten, Artists-in-Residence, Teilnehmer/innen und von Ihnen, unseren Gästen!

Die im Yiddish Summer 2010 mit großem Erfolg neu eingeführte Veranstaltungsreihe "A shtim fun harts" wird fortgesetzt und soll auch in diesem Jahr ein wesentlicher Bestandteil des Festivals sein. Im traditionellen jüdischen Leben ist die Zeit von Freitagabend bis Samstagabend – Shabes – gleichzeitig der Hoch-, Sammel- und Ruhepunkt der Woche: Zeit des Gebetes, der Besinnung und Gemeinschaft. Von dieser Tradition inspiriert, laden wir Sie ein, jeden Freitagabend des Yiddish Summer mit uns Lieder, Musik und Geschichten zu teilen: nicht als nur unser Publikum, sondern als Gäste. “A shtim fun harts” ist weder als Konzert gedacht noch als religiöse Zeremonie, sondern als eine Zeit, in welcher das Beisammensein gefeiert wird – somit wird jeder Freitagabend so unterschiedlich sein wie der Kreis aller Anwesenden, die ihn gestalten. Jede Woche sind unterschiedliche Künstler und Studenten aus aller Welt zu Gast beim Yiddish Summer Weimar. Die einzigartige Kombination dieser Dozenten, Schüler und Gäste lässt "A shtim fun harts" gemeinsam mit Ihnen zu einem außergewöhnlichen Abend werden.
Kontakt: Sasha Lurje

 

„Shtum-filmen/Stummfilme + Klezmer” 31.07. @mon ami, 20:00

Merlin und Polina Shepherd repräsentieren zwei Nationen, obwohl ihre Familien aus sehr nahen geografischen Regionen stammen. Ende des 19. Jahrunderts emigrierten Merlins Urgroßeltern auf der Flucht vor Pogromen aus der Ukraine und Rumänien, um im Westen eine bessere Welt zu finden. Polinas Großeltern entkamen der Sho’ah (Holocaust) durch die Flucht aus Kiev/Odessa nach Sibirien. Die unterschiedliche und doch noch lebendige Grundlage seiner westlichen jüdischen Erziehung und ihrer östlichen haben beide zu einer einzigartigen musikalischen, kreativen und spirituellen Nähe gebracht.

Die Yuri-Morozov-Sammlung (Kiev) enthält einige der ältesten filmischen Zeugnisse osteuropäischer jüdischer Gesellschaften und mehr. Schwarz-weiße Stummfilme vor 1910 beschreiben die Juden der Ukraine und ihren Alltag in narrativer und dokumentarischer Form. Die Filme decken viele Aspekte jüdischen Daseins ab, von biblischen Zeiten bis zum modernen Leben zu Beginn der Sowjet-Ära. Viele dieser Filme wurden außerhalb der Ukraine noch nie gesehen, manche seit über 80 Jahren nicht gezeigt.

Wie jüdische Musiker in den frühen Tagen des Kinos musizierten, werden Merlin und Polina die Stummfilme mit jüdischer Musik begleiten. Ihr Spiel dient als perfekter Hintergrund dieser erstaunlichen historischen Dokumente.  Durch Merlins und Polinas fundiertes Können und ihre musikalische Erfahrung, durch das Spielen traditioneller Musikstücke und stilistisch genauer neuer Kompositionen werden diese Filme auf wundersame Art und Weise fast ein Jahrhundert nach ihrer ersten Veröffentlichung ins Heute gebracht.

Die beiden Weltklasse-Musiker laden mit diesem historisch genauen, visuellen und auditiven Erlebnis zu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein, die dem Publikum ein tieferes Verständnis von damaliger und heutiger Yiddishkayt vermitteln soll.

PROGRAMME
1. L’chaim 1910  (9’20”)  dir A. Mietr and K. Ganzen
Der erste Film, der jüdisches Leben “von innen” zeigt. Wird als die „Geburt“ des jüdischen Kinos angesehen.

2. Sara’s Grief 1913 (13’43”) dir A. Arkatov
Eines der ersten jüdischen Kinodramen über Moral, religiöse und emotionale Fragen.

3. Jews and the Land 1927 (17’46”) dir Abram Room
Diese außergewöhnliche Dokumentation beschreibt den Versuch der Sowjetunion, eine Kolonie mit Gemeinschaftsfarmen für Juden in den 20ern auf der Krim einzurichten.

4. Against Fathers’ Will (Mabul) 1926 (43’30) dir Evgeny Ivanov-Barkov
Basierend auf Shalom Aleichem’s Geschichte, „Flow of Blood“, beschreibt dieser Film die Teilnahme der Juden in der Revolution von 1905.

>> www.polinashepherd.co.uk
>> www.merlinshepherd.co.uk