+ Teilnahmegebühren: siehe bitte unter "Anmeldung"
Ort: Ottmar Gerster Musikschule (Karl-Liebknecht-Str. 1)
Dozenten: Alan Bern, Kurt Bjorling, Stuart Brotman, Zev Feldman, Steven Greenman, Michael Winograd + artists-in-residence.
Verglichen mit der zum Tanz gespielten Klezmermusik sind die nicht zum Tanz gedachten Genres heute weit weniger bekannt. Viele gehörten zu Ritualen und kulturellen jiddischen Praktiken, die das 20. Jahrhundert nicht überlebten. alles Lesen
Ort: Ottmar Gerster Musikschule (Karl-Liebknecht-Str. 1)
Dozenten: Alan Bern, Kurt Bjorling, Stuart Brotman, Zev Feldman, Steven Greenman, Michael Winograd + artists-in-residence.
Verglichen mit der zum Tanz gespielten Klezmermusik sind die nicht zum Tanz gedachten Genres heute weit weniger bekannt. Viele gehörten zu Ritualen und kulturellen jiddischen Praktiken, die das 20. Jahrhundert nicht überlebten. Sie reflektieren aber ein tiefgehendes jiddisches Empfindungsvermögen, und um dem Schwerpunkt dieses Sommers, Yidishkayt, zu entsprechen, widmen wir den fortgeschrittenen Klezmerworkshop dem Thema nicht getanzter Genres, Repertoires und Aufführungspraxen. Zu den Dozenten gehören führende Wissenschaftler in diesem Forschungsbereich und Künstler, die sowohl alte Musik aufführen, als auch neue Musik in diesem historisch wichtigen Stil schreiben.
Zusätzlich zu Vorträgen über jiddische Musikgeschichte und -theorie bietet der Workshop Instrumentalklassen, Meisterklassen, Sessions, Hörsessions und mehr. Als diesjährige Neuerung werden drei Ensembles gebildet und von drei Gruppen von Lehrern geleitet. Die Teilnehmer und Dozenten werden während der ganzen Woche gemeinsam in einem Ensemble arbeiten und die Ergebnisse in zwei Konzerten präsentieren: am 10. Juli in Weimar und am 11. Juli in Potsdam während einer internationalen Konferenz über jüdische Musik. Schon die Busreise von Weimar nach Potsdam und zurück verspricht ein besonderes Erlebnis zu werden...
Die Teilnehmer dieses Workshops müssen ein hohes Niveau an Spieltechnik vorweisen, "Standard"-Klezmerrepertoire und -stil beherrschen und Musik sowohl vom Gehör als auch von Noten lernen und vortragen können. Wenn Ihr Fragen zur Teilnahme habt, wendet Euch bitte an Alan Bern, alan.bern@othermusic.eu.
Dr. Alan Bern
Und hier folgt Zev Feldmans Einführung zum Thema nicht getanzter Klezmermusik:
"In Osteuropa beinhaltete die Musik für den früheren Teil des Hochzeitstages nicht zum Tanzen gedachte, metrische Genres, gebraucht, um die Hochzeit anzukündigen und die geehrtesten Gäste zu empfangen. Sie wurden Gas-Nign, Dobriden, Terkisher Dobriden und Mazltov genannt. Die meisten dieser Stücke brachten eine voreheliche Stimmung der Bußfertigkeit und Meditation zum Ausdruck und führten zur Katharsis der Kaleh-Baveynen Zeremonie, ausgeführt vom Badkhn und der ersten Violine. Dem Kaleh Baveynen folgten hierarchische Ritualtänze für die Eltern des Brautpaars, und später allgemeiner Tanz gewöhnlich freudvollen Charakters.
Außer den oben erwähnten rituellen Melodien war es für die führenden Klezmorim gebräuchlich, für die Eltern des Brautpaars und die an ihrem Tisch sitzenden Gäste zu spielen. Für arme und ungebildete Eltern könnten das eine Doyne und ein paar Lieder gewesen sein, oder ein für Geige eingerichtetes Kantorialstück. Wenn aber die Braut aus einer wohlhabenden oder gebildeten Familie mit musikalischen Neigungen kam, konnte sich das Spiel am Tisch zu einem Konzert von einer Stunde oder mehr wandeln. Die verfügbaren Quellen enthalten nur Schnipsel dieser Musik, weil sie kaum jemals gewerblich aufgenommen und so gut wie nie veröffentlicht wurden. Während bedeutende Teile improvisiert waren, wurden die komponierten Stücke innerhalb der Kapelye eifersüchtig gehütet. Diese neu komponierte Musik hatte oft einen eigenwilligen Charakter, der ihre Zuordnung zu bestimmten Genres schwierig macht. Die größte einzelne Quelle für nicht getanzte Hochzeitsmusik als Ganzes ist die Klezmersammlung Moishe Beregovskis aus der Ukraine. Einzelne Stücke tauchen in verschiedenen Klezmermanuskripten und in frühen europäischen Archiv- und gewerblichen Aufnahmen auf.
Das gesamte nicht getanzte Klezmerrepertoire wurde in den radikal vereinfachten jüdischen Hochzeiten in Amerika rasch fallen gelassen, sogar schon vor dem ersten Weltkrieg, und so scheinen sie Zuhörern heute exotisch. Der amerikanische Violinist Steven Greenman ist vielleicht der einzige Musiker der gegenwärtigen Generation der ein beträchtliches Repertoire in nicht getanzten osteuropäischen Hochzeitsgenres komponiert hat. Andere jüngere amerikanische Musiker, besonders der Klarinettist Michael Winograd, haben ebenfalls begonnen, in diesen Genres zu komponieren."
Walter Zev Feldman
Übersetzung: Christian Dawid
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Ort: Other Music Academy (Ernst-Kohl-Str. 23)
Dozenten für Tanz: Walter Zev Feldman, Sue Foy.
Dozenten für Musik: Alan Bern, Christian Dawid, Jake Shulman-Ment.
2010 bieten wir ein professionelles Trainingsseminar für jiddische Tanzlehrer und -leiter sowie für jiddische Tanzmusiker an. Das Seminar, erdacht von einem der bedeutendsten Wissenschaftler, Theoretiker, Lehrer wie auch einem der besten Ausübenden in jiddischem Tanz... alles Lesen
Ort: Other Music Academy (Ernst-Kohl-Str. 23)
Dozenten für Tanz: Walter Zev Feldman, Sue Foy.
Dozenten für Musik: Alan Bern, Christian Dawid, Jake Shulman-Ment.
2010 bieten wir ein professionelles Trainingsseminar für jiddische Tanzlehrer und -leiter sowie für jiddische Tanzmusiker an. Das Seminar, erdacht von einem der bedeutendsten Wissenschaftler, Theoretiker, Lehrer wie auch einem der besten Ausübenden in jiddischem Tanz, Dr. Walter Zev Feldman, wird ein Versuchsraum sein, um zu erforschen wie jiddische Ausdrucksgestik der Aufführungspraxis von Tanz und Musik zugrunde liegt und beide verbindet.
Kommunikation und Improvisation innerhalb eines Stiles sind nicht nur für Solotänzer wesentlich, sondern genauso in Paar- und Gruppentänzen und zwischen Tänzern und Musikern. Dieser Workshop ist für professionelle Tanzlehrer und -leiter und versierte Tänzer gedacht, wie auch für professionelle Klezmermusiker, die bereits routiniert für jiddischen Tanz spielen. Wir möchten Tempo, Ausdruck, Kommunikation und Improvisation erkunden und eine nuanciertere jiddische Tanzkultur entwickeln, die von Lehrern und Musikern in ihren eigenen Workshops anderswo weitergetragen werden kann.
Alan Bern
Es folgt Zev Feldmans Beschreibung des Workshopinhalts:
Die aschkenasische Tanztradition als Ganzes repräsentiert den Zusammenfluss zweier radikal verschiedener choreographischer Konzepte, das eine größtenteils zentraleuropäischen Ursprungs, das andere anscheinend innerhalb der jüdischen Gemeinschaft selbst geschaffen. Diese beiden Konzepte bringen abweichende Definitionen dessen hervor, was einen "Tanz" ausmacht, oder ein Repertoireelement im Allgemeinen. Wie Lee Ellen Friedland in ihrer Arbeit der 1980er Jahre feststellte, waren die meisten Tanzfiguren der Juden Osteuropas gesamteuropäisch mit größtenteils westlichem Ursprung. Kulturelles Judentum war nicht durch irgendeine Folge von Schritten oder Figuren bestimmt; es waren eher Körperhaltung, Ausschmückung der Schritte und Bewegung des Oberkörpers, die als jüdisch angesehen wurden. Diese Bewegungen brachten die der entsprechenden jüdischen Tanzmusik innewohnenden Gefühle auf eine mit sprachorientierter Gestik verbundene Art zum Ausdruck.
Unter dem Einfluss des Chassidismus wurde die Ausdruckskraft männlichen (und getrennten weiblichen) Tanzes aufgewertet, was Männern gestattete, etwa eine Schwermut oder ekstatische Eigenwilligkeit durch Tanz auszuleben. Diese Art Tanz betonte Bewegungen der Arme, Hände und auch Beine. In misnagdischen (nichtchassidischen) Gemeinschaften wurden etwas ähnliche Handbewegungen in erotischen und spielerischen Zusammenhängen in gemischtem Tanz verwendet, vor allem während der Solo- und Paarformationen der Freylekhs- und (eingeschränkt) Sher-Tänze.
Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts sind natürliche Träger dieser Tanztradition kaum noch zu finden, und die von diesen direkten Kulturträgern gelernt hatten sind einige wenige. In der nach dem 2. Weltkrieg in Amerika geborenen Generation hat die jüdische Tanztradition des Südens (Ukraine und Bessarabien/Moldawien) etwas besser überlebt als die Polens oder Litauens. Der weitgehend improvisierte, wetteifernde oder erotische Stil osteuropäisch jüdischen Tanzes kann von Anfängern nicht verstanden werden und ist daher bei jüdischen Musikfestivals und Workshops kaum präsent. Der jetzige Workshop wird sich auf diesen Stil konzentrieren, mit dem Ziel, Tanzlehrer und -leiter darin auszubilden.
Walter Zev Feldman
Übersetzung: Christian Dawid
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Ort: Ottmar Gerster Musikschule (Karl-Liebknecht-Str. 1)
Dozenten: Georg Brinkman, Roswitha Dasch, Monika Feil, Dorothea Greve, Franka Lampe, Katharina Müther.
Der erste Kontakt, die erste Faszination für etwas jiddisches entstand für viele von uns in einem Klezmerkonzert, einem jiddischen Liederabend, oder vielleicht einem jiddischen Tanzereignis. Aber diese Formen kulturellen Ausdrucks - Lied, Instrumentalmusik, Tanz... alles Lesen
Ort: Ottmar Gerster Musikschule (Karl-Liebknecht-Str. 1)
Dozenten: Georg Brinkman, Roswitha Dasch, Monika Feil, Dorothea Greve, Franka Lampe, Katharina Müther.
Der erste Kontakt, die erste Faszination für etwas jiddisches entstand für viele von uns in einem Klezmerkonzert, einem jiddischen Liederabend, oder vielleicht einem jiddischen Tanzereignis. Aber diese Formen kulturellen Ausdrucks – Lied, Instrumentalmusik, Tanz – gehören zusammen, als Teile einer Welt, die auch die jiddische Sprache, Literatur, Geschichtenerzählen, Humor, Theater, Küche, und selbst ein besonderes jiddisches Verständnis von Zeit und Ort einschließt. Kurz, Klezmermusik, jiddisches Lied und Tanz gehören zur Welt der Yidishkayt und um sie wirklich zu verstehen ist es nötig, auch den größeren Zusammenhang zu begreifen.
In diesem Jahr haben wir die Einführungskurse für jiddisches Lied und Klezmermusik kombiniert und in den Kontext der Yidishkayt gestellt. Die Teilnehmer entscheiden, sich entweder auf jiddisches Lied unter der Leitung von Roswitha Dasch, Katharina Müther und Dorothea Greve, oder auf Klezmermusik unter der Leitung von Georg Brinkman, Monika Feil und Franka Lampe zu konzentrieren. Beide Gruppen arbeiten etwa die Hälfte jeden Tages getrennt voneinander. In der anderen Hälfte treffen sich alle Teilnehmer und Lehrer in Klassen für jiddische Sprache und Kultur, Musiktheorie, Tanz und mehr. Unser wundervolles Dozententeam hat langjährige Erfahrung mit direktem, praktischem Lernen. Es geht also immer um aktive Teilnahme, nicht darum, Vorträgen zuzuhören.
Als zusätzlicher Bonus können die Teilnehmer dieses Workshops draußen in den Cafés an den abendlichen jiddischen Tanzsessions mit Live-Klezmermusik teilnehmen, dem öffentlichen Teil des parallel stattfindenden Workshops für jiddischen Tanz.
Obwohl dies ein Einführungskurs in jiddische Musik und Kultur ist, ist er nicht für beginnende Instrumentalisten oder Sänger gedacht. Sowohl Sänger als auch Instrumentalisten sollten schon auf mittlerem bis fortgeschrittenen Niveau musizieren, sodass der Schwerpunkt des Workshops auf jiddischem Inhalt und Stil liegt, nicht auf grundlegender Instrumental- oder Vokaltechnik. Man muss aber keinerlei Erfahrung mit jiddischer Musik oder Kultur haben – genau dafür ist dieser Workshop da! Wenn Du also ein Instrumentalist oder Sänger auf mittlerem bis fortgeschrittenen Niveau bist, Dich von Klezmermusik oder jiddischem Lied angezogen fühlst, dann ist dieser Workshop richtig für Dich: nach nur vier Tagen wirst Du jiddische Musik singen oder spielen können und in Kontakt mit einer unglaublich reichen und bewegenden kulturellen Tradition sein.
Unter dem Philosophie-Link erfahrt ihr mehr über die Workshops des YSW.
Dr. Alan Bern
Übersetzung: Christian Dawid
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Ort: Other Music Academy (Ernst-Kohl-Str. 23)
Workshop design: Andreas Schmitges; Dozenten für Tanz: Steven Weintraub, Andreas Schmitges; Dozenten für Musik: Alan Bern, Christian Dawid, Sanne Möricke; Dozenten für Tanzlied: Efim Chorny, Susan Ghergus, Andreas Schmitges + artists-in-residence.
In den letzten Jahrzehnten hat sich weltweit eine sehr lebendige, neue jiddische Tanzkultur entwickelt. Überall finden Forscher alte Quellen, werden alte Tänze rekonstruiert, neue Tänze aus traditionellen Formen geschaffen. alles Lesen
Ort: Other Music Academy (Ernst-Kohl-Str. 23)
Workshop design: Andreas Schmitges; Dozenten für Tanz: Steven Weintraub, Andreas Schmitges; Dozenten für Musik: Alan Bern, Christian Dawid, Sanne Möricke; Dozenten für Tanzlied: Efim Chorny, Susan Ghergus, Andreas Schmitges + artists-in-residence.
In den letzten Jahrzehnten hat sich weltweit eine sehr lebendige, neue jiddische Tanzkultur entwickelt. Überall finden Forscher alte Quellen, werden alte Tänze rekonstruiert, neue Tänze aus traditionellen Formen geschaffen. Immer wieder findet sich ein Puzzlestück, das zu neuen Erkenntnissen führt. All diese Forschungen, neuen Erkenntnisse und Neuschaffungen basieren jedoch auf der tiefen Verwurzlung jiddischer Musik und Tanzkultur in „Yidishkayt“, dem Thema des Yiddish Summer Weimar im Jahr 2010.
Also wollen wir in diesen 4 Tagen den Tanz, die Tanzmusik und Tanzlieder verstärkt zu der sie umgebenden jiddischen Kultur in Beziehung setzen. Wir wollen allen Teilnehmern den aktuellen Wissensstand über die Tänze und ihre Bedeutungen, ihren Hintergrund, regionale, religiöse und soziale Aspekte vermitteln, kurz: es geht darum in vier Tagen möglichst viel „yidish un yidishkayt“ in Eure Füße, Köpfe und Münder zu bekommen!
Dies wollen wir mit insgesamt drei parallel verlaufenden Workshops erreichen:
+ Tanzworkshop für Tänzer
+ Tanzmusikworkshop für Instrumentalisten
+ Neu! Tanzworkshop für Sänger/Tänzer
Hierzu haben wir die Struktur des Workshops ein wenig verändert, um auf der einen Seite der „Yidishkayt“ Raum zu geben, uns auf der anderen Seite aber auch voll auf die Tänze und die Musik konzentrieren zu können.
Im Prinzip bleibt es bei zwei gemeinsamen dreistündigen Kursen pro Tag. Diesen wird aber jeweils eine halbe Stunde an inhaltlicher Vorbereitung für jeden Workshop vorangestellt. Dies bedeutet, dass sich Sänger, Tänzer und Musiker in einzelnen Gruppen jeweils eine halbe Stunde vor dem gemeinsamen Workshop treffen und den Kurs inhaltlich vorbereiten. So wollen wir erreichen, dass wir uns in den beiden täglichen dreistündigen Kursen nur auf das Tanzen, Singen und Musizieren konzentrieren können.
Dieser Workshop ist gedacht für:
Tänzer (von Anfänger bis Profi), die sich in vier Tagen einen so „komplett wie möglichen“ Überblick über das Jiddische Tanzrepertoire verschaffen wollen, angeleitet von fähigen Pädagogen und leidenschaftlichen Tänzern, begleitet von einem Rahmenprogramm über die für Tänzer wichtigen Informationen zu Tanzformen, Tanzmusik und Tanzrhythmen und deren Geschichte und Entwicklung.
Fortgeschrittene Instrumentalisten, die die spezielle Kunst des „Zum Tanzen Spielen“ erlernen wollen. Neben dem Studium der Melodien, Rhythmen, Tempi und Formen ist hier vor allem auch die Fähigkeit zum „multitasken“ gefragt. Wie achte ich darauf, was die Tänzer machen, leite gleichzeitig die Band und spiele dabei auch noch inspirierend? Gerade für starke „lead players“ soll hier die Gelegenheit sein, all dies auszuprobieren. Für Musiker, die zum ersten Mal dabei sind, ist es auch völlig ausreichend „mitzuspielen“ und darauf zu achten, dass die Tanzband gut klingt! Geplant ist, dass alle Teilnehmer einige Wochen vorher Notenmaterial erhalten. Trotzdem mag es auch sein, dass spontan Melodien hinzukommen, Lieder (in verschiedenen Tonarten) begleitet werden oder auch eine ganz neue Melodie auftaucht. Es ist also gut, wenn ihr in der Lage seid, nach Gehör zu spielen.
Sänger/Tänzer: Andreas Schmitges hat in den letzten Jahren, zumeist im YIVO-Institut in New York und mit der Hilfe von Chana Mlotek und Lorin Sklamberg im Bereich „tantslider“ geforscht und ist fündig geworden! Für viele jiddische und co-territoriale Tanzformen existieren auch entsprechende „tantslider“, nur wurden sie im Laufe des Revivals wenig gesungen. Das wollen wir bei diesem Workshop ändern. Efim Chorny wird die „tantslider“ in Zusammenarbeit mit Andreas Schmitges mit Euch erarbeiten und auch Lieder aus seinem eigenen Repertoire beisteuern. Dieser Kurs ist aber noch nicht Vollzeit, das heißt, dass ihr jeden Tag zwei halbstündige Kurse mit Efim Chorny und Susan Ghergus habt, dann aber reguläre Teilnehmer des Tanzworkshops für Tänzer seid. Innerhalb des Tanzworkshops werden dann auch die „tantslider“ in das Repertoire aufgenommen und ihr könnt dann singen, tanzen oder beides gleichzeitig tun!
Ein letzter Hinweis: Gerade jiddische Tanzkultur lebt von der Interaktion zwischen Musik und Tanz und hat stets ein improvisatorisches Element. In Weimar wollen wir Musiker und Tänzer darin ausbilden, aufeinander zu hören und miteinander zu kommunizieren. Deswegen finden die je 3-stündigen Kurse für Musiker und Tänzer auch zur gleichen Zeit im gleichen Raum statt und erfordern gegenseitige Rücksichtnahme. Dies erfordert Geduld und ein wenig Disziplin von allen. Wir sind aber überzeugt, dass nur so eine lebendige Tanz- und Tanzmusik entstehen kann und dieser Workshop so für euch zu einem weiteren, wichtigen Schritt hin zum besseren Verständnis jiddischer Tanzkultur wird.
Tanz-Dozenten: Steve Weintraub, Andreas Schmitges, N.N., N.N.
Tanzmusik-Dozenten: Alan Bern, Christian Dawid
Tanzlieder-Dozenten: Efim Chorny, Andreas Schmitges, Susan Ghergus
Tägliche Struktur des Tanzworkshops:
9.00 – 9.30 Einzelne Workshops – Tänzer, Sänger, Instrumentalisten
9.30 – 12.30 Tanzkurs
12.30 – 14.30 Mittagspause
14.30 – 15.00 Einzelne Workshops – Tänzer, Sänger, Instrumentalisten
15.00 – 18.00 Tanzkurs
Ab 20.00 Session in einem Weimarer Café bzw. Tanzball (am Sonntag)
Andreas Schmitges
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Ort: Ottmar Gerster Musikschule (Karl-Liebknecht-Str. 1)
Dozenten: Alan Bern, Christian Dawid, Mark Kovnatskiy, Fabian Schnedler, Janina Wurbs.
Wenn Du diese Zeilen liest, hast Du wahrscheinlich schon einige Jahre Erfahrung mit Klezmermusik, jiddischem Lied oder beidem. Vielleicht warst Du bei einer jiddischen Tanzveranstaltung oder hast an einem Einführungsworkshop beim Yiddish Summer Weimar oder anderswo teilgenommen. alles Lesen
Ort: Ottmar Gerster Musikschule (Karl-Liebknecht-Str. 1)
Dozenten: Alan Bern, Christian Dawid, Mark Kovnatskiy, Fabian Schnedler, Janina Wurbs.
Wenn Du diese Zeilen liest, hast Du wahrscheinlich schon einige Jahre Erfahrung mit Klezmermusik, jiddischem Lied oder beidem. Vielleicht warst Du bei einer jiddischen Tanzveranstaltung oder hast an einem Einführungsworkshop beim Yiddish Summer Weimar oder anderswo teilgenommen. Dann ist Dir vielleicht auch bewusst, dass diese Formen kulturellen Ausdrucks – Lied, Instrumentalmusik, Tanz – zusammengehören, als Teile einer Welt, die auch die jiddische Sprache, Literatur, Geschichtenerzählen, Humor, Theater, Küche, und selbst ein besonderes jiddisches Verständnis von Zeit und Ort einschließt. Kurz, Klezmermusik, jiddisches Lied und Tanz gehören zur Welt der Yidishkayt. Um tiefer in Stil und Repertoire jiddischen Liedes oder der Klezmermusik einzudringen, ist es auch notwendig, deren Verbindung zueinander und zu anderen Aspekten jiddischer Kultur zu begreifen.
In diesem Jahr haben wir einen kombinierten Lied- und Klezmerworkshop der Mittelstufe entworfen, der beides im Kontext der Yidishkayt untersucht. Die Teilnehmer entscheiden, sich entweder auf jiddisches Lied oder Klezmermusik zu konzentrieren. Beide Gruppen arbeiten etwa die Hälfte jeden Tages getrennt voneinander. In der anderen Hälfte treffen sich alle Teilnehmer und Lehrer in Klassen für jiddische Sprache und Kultur, Musiktheorie, Tanz und mehr. Der Workshop wird von einem kleinen Team sehr erfahrener Dozenten geleitet, deren Spezialität direktes, praktisches Lernen ist.
Neben einiger Erfahrung mit jiddischem Lied oder Klezmermusik ist ein mittleres bis fortgeschrittenes technisches Niveau erforderlich. Wir wollen uns auf Fragen des Stils und Ausdrucks konzentrieren können, nicht auf grundlegende Instrumental- oder Vokaltechnik.
Unter dem Philosophie-Link erfahrt ihr mehr über die Workshops des YSW.
Dr. Alan Bern
Übersetzung: Christian Dawid
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Ort: Ottmar Gerster Musikschule (Karl-Liebknecht-Str. 1)
Dozenten: Michael Alpert, Ethel Raim, Itzik Gottesman + artists-in-residence.
Auf tiefste, ehrliche und unmittelbare Weise vermittelt das „a capella“ gesungene Volkslied die jiddische Empfindsamkeit. Allerdings lebt aus der Generation, für die es selbstverständlich war, sich auf diese Art und Weise auszudrücken, fast niemand mehr. alles Lesen
Ort: Ottmar Gerster Musikschule (Karl-Liebknecht-Str. 1)
Dozenten: Michael Alpert, Ethel Raim, Itzik Gottesman + artists-in-residence.
Auf tiefste, ehrliche und unmittelbare Weise vermittelt das „a capella“ gesungene Volkslied die jiddische Empfindsamkeit. Allerdings lebt aus der Generation, für die es selbstverständlich war, sich auf diese Art und Weise auszudrücken, fast niemand mehr. Nur sehr wenige zeitgenössische Sänger und Sängerinnen pflegen die Stilistik und das Repertoire dieses Erbes. Um uns herum lebt zwar das jiddische populäre Lied auf, ebenso wie das jiddische Theaterlied und viele Lieder entstehen ganz neu, aber inmitten dieser vielfältigen Aktivitäten laufen wir Gefahr, die wertvolle Tradition des „a capella“ Liedes aufzugeben.
Erfreulicherweise gibt es eine neue Generation von Sängern und Sängerinnen, die sich mit diesem musikalischen Erbe befassen möchten und es gibt unter ihnen eine handvoll Sänger und Sängerinnen sowie Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die dieses vermitteln können. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Michael Alpert, Ethel Raim und Itzik Gottesman ein hochkarätiges Lehrerkollegium gewinnen konnten, das die Stilistik und das Repertoire durch praktisches Musizieren erfahrbar machen und auch ethnografische Forschungsergebnisse präsentieren wird. Außerdem stellen sie sich der Frage, welche Bedeutung diese spezielle Gesangstradition für die zeitgenössische Musik hat.
Der Workshop richtet sich an Sänger und Sängerinnen, die tief in das Repertoire und die Stilistik des „a capella“ gesungenen jiddischen Liedes eintauchen möchten. Die Teilnehmer sollten viele Erfahrungen mit dem jiddischen Standardrepertoire mitbringen. Bestenfalls sollten sie jiddisch lesen können oder zumindest sehr vertraut mit der jiddischen Aussprache sein. Sie sollten außerdem die Bereitschaft und das Können mitbringen, neue Gesangstechniken auszuprobieren. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob dieser Workshop der richtige für Dich ist, wende Dich bitte an Alan Bern: (alan.bern@othermusic.eu)
Ethel, Michael und Itzik stellen sich im Folgenden selbst vor:
Ethel Raim
Ich werde hauptsächlich lyrische Liebeslieder unterrichten, welche die jungen Mädchen von ihren Müttern, Tanten und älteren Schwestern in Osteuropa vor dem Zweiten Weltkrieg gelernt haben. Ich werde aber auch Lieder vermitteln, die mir ältere Sänger und Sängerinnen beigebracht haben sowie Lieder, die von Feldaufnahmen stammen. Darüber hinaus werde ich den Teilnehmern dabei behilflich sein, an ihrer Stilistik und ihrer authentischen Ausdruckskraft zu feilen.
Michael Alpert
In diesen Lieder steckt die ganze Welt
„Jedes Lied hat sein Thema und seine Worte. Und diese Worte – sie sind das Leben selbst, und zwar das ganze Leben! Das Leben wie es ist, wie es war und wie es sein wird. Ein Lied ist die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft, denn in einem Lied gibt es alles. Die ganze Welt steckt in diesen Liedern. Und meine Lieder sind die Zukunft, sie sind eure Zukunft. Eure Kinder werden ebenfalls diese Lieder singen und ihr werdet ihnen sagen, dass es einmal eine Tante Bronya gab, die Lieder wie diese gesungen hat…”
-- Bronya Sakina (geb.1910, Olvanisk, Ukraine, gest.1988, New York)
Auf jiddische bzw. jüdische Art und Weise zu singen ist nicht nur eine Frage der Stimmführung, sondern häufig auch eine technische Herausforderung. Der Kurs konzentriert sich auf die gesangstechnischen und sprachlichen Aspekte des traditionellen jiddischen Volkslieds, einschließlich Gesangsstil und Verzierung, Aussprache und kultureller Ausdruck. Jeder Sänger, jede Sängerin soll dazu ermutigt werden, in sich selbst den Ort zu finden, der sie ehrlich und authentisch mit der jiddischen Tradition verbindet. Unser Kursmaterial basiert auf dem Repertoire und dem Stil der Sowjet-jiddischen Sängerin Bronya Sakina sowie weiteren aus Osteuropa stammenden Meistern des jiddischen Volksliedes. Wir werden uns sowohl dem männlichen als auch dem weiblichen Repertoire widmen. Wir werden weit verbreitete Paradigmen der traditionellen Musik meistern, auch die häufig fälschlicherweise angenommene Dichotomie von Tradition und Innovation. Dazu werden wir unsere persönlichen und kulturellen Beziehungen zu den Liedern erforschen, um einerseits die Absichten der traditionelle Volkssänger zu verstehen und andererseits zeitgemäße Ausdrucksformen mit Hilfe des musikalischen und expressiven Gehaltes des jiddischen Volkslieds zu entwickeln.
Itzik Gottesman
Wir fangen mit den bibliografischen, discografischen und archivalischen Quellen an, die das jiddische Volkslied befassen, einschließlich einer kürzen Geschichte der Forschung dieses Themas. Danach schauen wir uns "Life of the Yiddish Folksinger" an, das auf der Biografie von Lifshe Widman basiert. Wir werden die Funktion des Liedes im Leben von Lifshe Widman und ihrer Tochter, Beyle Gottesman, vergleichen (Schtetl-Leben im 19. verglichen mit Großstadt-Leben im 20. Jahrhunderts). Wir untersuchen jiddische Volkslieder nach Genre mit Hilfe von ethnografischen Aufnahmen. Relevante Genres sind für uns in erste Linie die Ballade, chassidische und anti-chassidische Lieder des 19. Jahrhunderts, und Liebeslieder, u.a.
Text: Alan Bern
Übersetzung: Andrea Pancur, Christian Dawid
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Ort: Ottmar Gerster Musikschule (Karl-Liebknecht-Str. 1)
Dozenten: Dorothea Greve, Avishai Fisz.
Das Weimarer Jiddischprogramm ist ohne den großartigen Pesakh Fiszman, der im letzen Jahr verstorben ist, schwer vorstellbar. Dennoch geht das Leben weiter, eine Einstellung, die wohl nirgends mehr zutrifft als in der Welt der jiddischen Kultur. alles Lesen
Ort: Ottmar Gerster Musikschule (Karl-Liebknecht-Str. 1)
Dozenten: Dorothea Greve, Avishai Fisz.
Das Weimarer Jiddischprogramm ist ohne den großartigen Pesakh Fiszman, der im letzen Jahr verstorben ist, schwer vorstellbar. Dennoch geht das Leben weiter, eine Einstellung, die wohl nirgends mehr zutrifft als in der Welt der jiddischen Kultur. Wir sind sehr froh, dass Avishai Fisz den diesjährigen Jiddischkurs für Fortgeschrittene unterrichten wird. Avishai ist ein Jiddisch-Muttersprachler und fantastischer Sänger und Schauspieler und sehr erfahrener Jiddischlehrer (u.a. unterrichtet er Jiddisch an der Universität Trier).
Zusammen mit der wunderbaren Lehrerin und Sängerin Dorothea Greve werden die Weimarer Jiddischsprachkurse ihren Schwerpunkt auf gesprochenes und geschriebenes Jiddisch, das Material aus Literatur und Liedern aufgreift, vertiefen und die Zusammenarbeit mit den Teilnehmern des gleichzeitig stattfindenden Liedworkshops fortsetzen. Wir sind überzeugt davon, dass ein Jiddischsprachkurs während des Yiddish Summer Weimar lohnenswert für Herz, Geist und Seele ist und hoffen, dass Ihr mit uns gemeinsam Avishai im "Shtetl Weimar" begrüßt.
Jiddische Sprache für Anfänger: Dorothea Greve
Die Quadratschrift ist der Schlüssel zu einer der reichsten und faszinierendsten Kulturen der Welt, die vor 1000 Jahren im Rheinland entstand, in Osteuropa aufblühte und heute auf allen Kontinenten anzutreffen ist - die jiddische Kultur.
In diesem Intensivkurs lernen die Teilnehmenden buchstäblich spielend und schnell das jiddische Alphabet lesen und sich damit jiddische Originaltexte aller Art – Lieder, Gedichte, Kurzprosa – zu „erschließen". Sie erhalten wichtige Aussprachetipps und beginnen schon ab der ersten Unterrichtsstunde auf Jiddisch zu "shmuesn" (plaudern), um so ein Gefühl für diese ausdrucksstarke und klangvolle Sprache zu entwickeln. Daher bildet unser Kurs auch eine ideale Grundlage für alle, die mit Jiddisch auf der Bühne arbeiten, vor allem für Sänger. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, Erfolgserlebnisse von vornherein garantiert.
Übrigens gewinnen die TeilnehmerInnen auch einen Einblick in die spannende Entstehungsgeschichte des Jiddischen und erfahren auf praktische Weise, was YIDISHKAYT bedeutet.
Jiddische Sprache für Mittelstufe: Avishai Fisz
Der Kurs für fortgeschrittene Anfänger bietet eine intensive Beschäftigung mit den vielfältigen Besonderheiten der jiddischen Sprache. Die Unterrichtstexte reichen von Folklore bis zu literarischen Texten und geben so Einblick in das traditionelle osteuropäisch-jüdische Sein wie es in verschiedenen Genres des jiddischen Volksliedes (z.B. „shteyger-lid“; Lied für jede Gelegenheit) und in den Texten von Autoren gespiegelt wird; Autoren wie Bashevis Singer oder Itzik Manger, die in ihren Werken die letzten Augenblicke traditionellen jüdischen Lebens vor der Shoah einfingen.
Übersetzung: Fabian Schnedler
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